Angesichts des schrecklichen Krieges in der Ukraine bleiben mir die Worte im Halse stecken. Einmal mehr fällt auf, wie wenig wir als Menschen der Worte dem Einsatz echter Gewalt entgegensetzen können. Was uns bleibt – wir können hinsehen, hinhören und klar benennen, was passiert. Angesichts des absurden, orwellschen Ausmasses an Überwachung und Repression in Putins Russland, angesichts der unglaublichen Lügen und Desinformation ist das vielleicht geradezu eine Verpflichtung. Sagen, was passiert. Eine Invasion, ein grundloser, völkerrechtswidriger Überfall auf ein unabhängiges Land. Ein albtraumhafter Krieg (wir dürfen das zum Glück noch sagen) gegen die Zivilbevölkerung und die Städte, eine Vertreibung von Menschen in einem Ausmaß dass Europa seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr erlegt hat. Es gibt keine Rechtfertigung dafür.
Putin und seine Clique stehen in der Tradition der schlimmsten Diktatoren der Geschichte. Was wir lange nicht sehen wollten, ist jetzt überdeutlich.  Putin repräsentiert einen neuen Faschismus mit allem, was dazugehört. Einem überdrehten völkischen Nationalismus mit imperialistischem Streben nach Aussen und totaler Unterwerfung nach Innen, mit Glorifizierung der Vergangenheit, Gleichschaltung und Militarisierung. Wir hätten es früher sehen können. Meine Solidarität gilt der Ukraine, die auch für meine Freiheit kämpft und einen hohen Preis dafür zahlt. Meine Solidarität gilt auch allen Menschen in Russland, die noch im Angesicht härtester Repression Widerstand leisten.
Ich fühle mich extrem geehrt, dass ich mit vielen Frankfurter Kolleg_innen am 27.3.2022 im Rahmen einer großen Solidaritätsveranstaltung Texte ukrainischer Autor_innen lesen darf. Ein mikroskopischer Beitrag.

https://hlfm.de/events/die-literaturstadt-frankfurt-in-solidaritaet-mit-der-ukraine/

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