DADA – laut & poesie

Tauchen Sie ein in die magische Klangwelt von DADA, in eine Sprache, die über Sprachgrenzen hinweg in die Wolken zieht und mit Seepferdchen taucht. Eine Sprache, die sich der Kultur des Krieges entzieht, in der alle Buchstaben, Geräusche, Silben, Bäume und Automobile gleichwertig sind. Eine Sprache, die in aller Welt gleich unverständlich ist und daher von keiner Ideologie missbraucht werden kann.

Sonate in Urlauten – Kurt Schwitters (Ausschnitt) – Performance Dirk Hülstrunk live in Helsinki 2016

1916 gründete der deutsche Dichter Hugo Ball in Zürich gemeinsam mit einer Gruppe internationaler Exilkünstler und Kriegsflüchtlinge die Kunstbewegung DADA. Zugleich erfand er eine neue Gattung, die er „Verse ohne Worte“ oder „Lautgedichte“ nannte. Der Berliner Raoul Hausmann und der Hannoveraner Kurt Schwitters entwickelten die Lautpoesie zu einer Gattung zwischen abstrakter Malerei und Musik.

Wie keine andere Bewegung symbolisiert DADA den Bruch mit den bürgerlichen Kunstkonventionen des 19. Jahrhunderts. DADA war Revolte – ästhetisch und politisch. Viele Entwicklungen in der modernen Kunst nach dem 2. Weltkrieg wären ohne DADA nicht möglich gewesen. Noch heute wirken die Provokationen von DADA verstörend. DADA als „Unsinnskunst“ zu verstehen, verharmlost. DADA zielt auf das Innerste im Menschen – seinen absurden Versuch aus ALLEM Sinn zu generieren.
Seepferdchen & Flugfische (Hugo Ball) Loopversion – Live at Sommerwerft Theater Festival, Frankfurt 

Dirk Huelstrunk nimmt DADA ernst. Seine Interpretationen sind improvisierend, spielerisch und zeitgenössisch. Mit Stimme und Loop-Pedal remixt, verfremdet und rekonstruiert er die historischen Vorlagen.

Noch heute wirken die Provokationen von DADA verstörend. DADA als „Unsinnskunst“ zu verstehen, verharmlost. DADA zielt auf das Innerste im Menschen – seinen absurden Versuch aus ALLEM Sinn zu generieren.  DADA kommt aus der Sprache, der Sprachverzweiflung, dem Sprachspiel, der Satire, der Sprachzertrümmerung, der Lautabstraktion. Neben Cut-up und Textcollage gehört die LAUTPOESIE zu den wichtigsten Innovationen von DADA. Ohne die Pionierarbeit von DADA wäre die heutige Performancepoesie kaum denkbar.


Dadabitte – Loopseancepoem von Dirk Hülstrunk

 

Im Mittelpunkt des Programms stehen die drei grossen Meister der dadaistischen Lautpoesie Hugo Ball, Raould Hausmann und Kurt Schwitters und Schwitters (komplette) „Ursonate“ als Höhepunkt und Überwindung von DADA. Alleine die fast 30minütige Rezitation der „Ursonate“ ist ein stimmlicher Parforce-Ritt.

Meine Version des Hugo Ball Lautgedichtes „Totenklage“ gemeinsam mit dem Prager Autor/Künstler Jaromir Typlt erreichte den 2. Platz im europäischen Radiokunstwettbewerb „Palma Ars Acustica“ und wurde u.a. am 24.6.2016 im Deutschlandradio Kultur gesendet.

Programm – Gesamtdauer ca. 60min
Die Länge des Programms ist variabel.
Die Rezitation der kompletten Ursonate dauert 30min und kann auch solo gebucht werden. Es sind aber auch Rezitationen von Auszügen möglich.

Ergänzend möglich:
Einführung in DADA und die dadaistische Lautpoesie (Lecture dt. oder engl.)
Lautpoesie-Workshop „Fümms bö wö –

Jaromír Typlt & Dirk Hülstrunk Performance Ars Poetica, Bratislava 2016 from Ars Poetica on Vimeo.

Das Programm wurden bisher in Deutschland, Finnland, Tschechien, USA, Mexiko, Indien aufgeführt, zuletzt: beim Language Eating Festival, Stadtmuseum Turku 2015, Literaturhaus Prag,
Neodada Festival, Madhouse Helsinki 2016 und beim Sommerwerft Theaterfestival 2016, Frankfurt, Nacht der Museen, Kronberg 2016, Huellkurven Soundart Festival, Wien 2016. Dada-Kollaborationen u.a. mit Pia Sommer (Chile) u. Jaromir Typlt (Tschechien).

Sonate in Urlauten/Primal Sonata (Kurt Schwitters) part 1

URSONATE (Kurt Schwitters) – Live at Praunheimer Werkstätten, Frankfurt
Einführung und Rezitation: Dirk Huelstrunk. Zuhörerin & Bewegung: Birgit Ziegert


Performance/Discussion at „Language Eating“ Festival/Conference, Wäinö Aaltonen Museum, Turku, Finland 2015

Die 1922 – 32 entstandene „Ursonate“ des vielseitigen Hannoveraner Künstlers und Autors gilt heute als Meisterwerk der klassischen Lautpoesie. Das 30minütige Langgedicht kommt ganz ohne Worte aus. Buchstaben und Buchstabengruppen werden gegeneinander gewertet, wie Schwitters es ausdrückte. Dabei entsteht keine Geräuschkakophonie sondern ein klar strukturiertes, rhythmisch rasantes Sprech-Werk in der strengen Form der Sonate.

 

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